Ferienhaus für Zwei in Lassan
gegenüber von Usedom – mit Blick auf den Papenberg und gratis Fahradnutzung
Lassan
Lassan, die drittkleinste Stadt Meckenburg-Vorpommerns, gelegen am Peenestrom der wiederum an das Achterwasser grenzt und damit direkt gegenüber von Usedom, hat Wolf Biermann zu seiner »Ballade von der alten Stadt Lassan« inspiriert.Lassan hat einen schönen kleinen Sportboothafen und einen Fischerhafen, einen Naturcampingplatz, ein Veggie-Bistro, zwei Saunen (in der Ackerbürgerei und auf dem Campingplatz), ein Museum, eine Bibliothek, Ärzte, Banken, eine Apotheke, zwei Lebensmittelgeschäfte (Achtung: Samstags nur bis Mittag geöffnet) und und und – das hier des Näheren zu beschreiben ist nicht erforderlich, das haben andere schon getan, daher hier nur einige Verweise:
- Website der Stadt Lassan
- Unterseite zur Stadt Lassan vom Amt Am Peenestrom mit Sitz in Wolgast, in dem Lassan verwaltet wird.
- Artikel »Lassan« in der Wikipedia
- Kirche St. Johannis zu Lassan
- Museum Lassaner Mühle
- Campingplatz Lassan (mit Gaststätte Camper-Treff)
- Veggie-Bistro Lassaneria
- Kiosk am Hafen (Omas Grete)
- Duft- und Tastgarten Papendorf mit Café
- Netzwerk »Kräuter, Kunst und Himmelsaugen im Lassander Winkel«
- »Lassan, ich komme! Die kleine Stadt am Peenestrom« – Artikel in Deutschlandfunk Kultur
- »Ein Tupfer Violett« – Artikel über Lassan aus dem Tagesspiegel
Ballade von der alten Stadt Lassan
Am Peenestrom, am PeenestromDa liegt ein Wrack aus Holz und Stein
Seit fünf mal hundert gleichen Jahrn
die alte Stadt Lassan
Die Stadt liegt da auf Grund und träumt
Und kommt nie los und wird nie flott
Und möchte gern auf die Ostsee fahrn
die alte Stadt Lassan
Die Fischköpfe faulen im Sommerglast
Der Kirchturm ist ein stolzer Mast
die Bäume machen den Wind
Doch nie kommt die Stadt vom Festland los
Auf große Fahrt. Das kommt wohl bloß
Weil keine Segel da sind
Das kleine Sägewerk frißt den Wald
die Möwen hören auf mit Schrein
Da reiten wir auf dem Fischerboot
in’ stillen Hafen ein
Der Diesel tuckert sich sachte aus
Wir machen das Boot fest hinterm Wind
Und steigen an Land und wundern uns
daß wir noch in Deutschland sind
Das ist hier die hochberühmte Stadt:
Hier hat vor dreimal hundert Jahrn
Der schwedische Kaptain die Sensation
das Affenvieh mitgebracht!
Der Aff mit dem blauen Matrosenlatz
Der Schwede wurde so schön getraut
Da taufte sein Affe vom Kirchturm hoch
mit Pisse den Pfaff und die Braut
Und als ich mit Tine den Turm hochstieg
War nix mehr da – kein Mensch, kein Aff
Kein Kaptain, der grade Hochzeit macht
kein Glockenton und kein Pfaff
Wir konnten mit bloßem Auge vom Turm
Die Losung lesen am KONSUM
»Der achte Parteitag der SED
bestimmt unser Denken und Tun!«
Die Sicht war gut, der Blick war schön
Drumrum das Land lag erntesatt
Das Achterwasser stand faul und glatt
weil es kein Schiff drauf hat
Der Holzwurm tickt im Glockenstuhl
Wir schwiegen eine Ewigkeit
Ich küßte der Tine paar Tränen vom Mund
ich pflückte ihr Spinnweb vom Kleid
Der Abend trieb uns mit steifem Wind
Zum Hafen runter ins Boot. Ich nahm
Die Kurbel und warf den Diesel an
und ab! Ging es mit dem Kahn
Die Wellen schluckten und spuckten uns aus
und über die Bugplanken klatschte die Gischt
Wir küssten uns, und wir merkten es nicht
wie hastig die Sonne verlischt!
Da schrie meine Schöne und riß mich rum
Was geht da los?! Mann, kuck das an!
Da seh ich die alte Stadt Lassan
im Sturmwind nach Norden fahrn!
Der Schwede lachte, der Affe hing
Kopfunten im Mastkorb und winkte verwegen
Und eine Fahne flatterte am Mast:
»dem neunten Parteitag entgegen!«
Ich weiß nicht, wie unser Boot die Nacht
Im Regen den Kurs nach Hause fand
Ich krallte mich an dem Ruder fest
mir war von den Wellen so krank
»Mein Lieber, das machen die hohen Welln«
Das kommt von den Losungen, die du kennst
Du siehst schon Gespenster, wo Menschen sind
— und Menschen in manchem Gespenst.«
Am Peenestrom, am Peenestrom
Da liegt ein Wrack aus Holz und Stein
Seit fünf mal hundert gleichen Jahrn
die alte Stadt Lassan
Die Stadt liegt da auf Grund und träumt
Und kommt nie los und wird nie flott
Und möchte gern auf die Ostsee fahrn
die alte Stadt Lassan
Wolf Biermann, 1976 (Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Autors)
(abgedruckt und kurz kommentiert in Jörg Walter Schmitz: Deutsch-deutsches Literaturexil 270-273)
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